Historie Ortsfeuerwehr Skaup

Skauper Feuerwehr von 1948 bis in die '90er Jahre

Die letzten Wochen des 2. Weltkrieges sind auch an unserem Dorf Skaup nicht spurlos vorübergegangen. Viele Wohnungen und Scheunen kamen unter Beschuß und brannten bis auf die Grundmauern nieder, dadurch war der Wohnraum sehr knapp. Auch durch die damalige Regierung kamen Forderungen auf, etwas aufzubauen, um Sicherheit und Schutz des Hab und Gutes der Menschen zu schaffen.

Die Freiwillige Feuerwehr Skaup wurde am 20. Feburar 1948 durch die Initiative von Herrn Erich Görlich gegründet. Es waren sofort 17 Männer unterschiedlichen Alters bereit die Freiwillige Feuerwehr Skaup gemeinsam und Hand in Hand aufzubauen. Zu dieser Zeit war eine Tragkraftspritze "TS 3" schon ein Fortschritt.

Im Jahr 1963 bekam die Freiwillige Feuerwehr Skaup einen Tragkraftspritzenanhänger von der Kreisfeuerwehr, damit wurde es notwendig ein Gerätehaus in Skaup zu bauen. Das Gerätehaus wurde am Dorfteich, heute Höhe Fischerring 12 in Skaup, durch die tägliche Arbeit der Kameraden und Einwohner von Skaup in Eigenregie aufgebaut. Schon damals interessierten sich die Einwohner für die Arbeit der Feuerwehrleute im Ort. So konnten in der Folgezeit 8 neue junge Kameraden gewonnen werden.

Durch die gute und disziplinierte Arbeit wurde die "Kommandostelle" mehrfach durch Urkunden und Geldprämie zu dieser Zeit ausgezeichnet. Diese gute Arbeit bewiesen die Skauper Feuerwehrleute in den 50er Jahren stets aufs Neue. Im Ort wurde auch die Abwasser- und Trinkwasserleitung auch mit Beteiligung durch die Kameraden errichtet, weiterhin wurde auch das damalige Gemeindehaus vollständig abgerissen und neu aufgebaut. Es wurde oberhalb ein Versammlungsraum und im unteren Teil ein Konsum errichtet. Diese Eigeninitiative brachte damals Kritik aus den Reihen des "Rat des Kreises", da dieser erfahren hatte, dass in Skaup ein Hochhaus gebaut werden soll. Dem Vorsitzenden des "Rat des Kreises" mussten damals zwei Kameraden den Bau dieses doch einfachen Gebäudes erklären, nach den Erläuterungen gab es zum Schluß Lob und Anerkennung für unsere Freiwillige Feuerwehr. Das neue Gebäude wurde am 15. Dezember 1978 dann endlich eingeweiht. Schon damals war nicht nur ein guter und enger Zusammenhalt im Ort, sondern es wurde auch ordentlich zusammen gefeiert.

Die Skauper Frauenlöschgruppe

Das auf die Frauen in Skaup immer Verlaß war und ist zeigte sich auch am 25. März 1976. Im neu errichteten Versammlungsraum fand die Gründungsfeier der Frauenlöschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Skaup statt. Die 1. Skauper Frauenlöschgruppe setzte sich aus 13 jungen Mädchen und Frauen zusammen.
Am 28. April 1976 wurde durch die Feuerwehrmänner die Leistungsstufe 3 abgenommen, an dieser Prüfung nahmen auch viele Frauen der Frauenlöschgruppe teil. In den Folgejahren wurde die gemeinsamme Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Skaup stetig ausgebaut und durch neue Ideen und Engagement das Feuerwehrwesen gestärkt.

Entwicklung der Skauper Feuerwehr über die '90er Jahre

Nach der Wende wurde im Dorf Skaup klar, dass im neu geschaffenen Gerätehaus der Konsum geschlossen wird und das Gebäude stand über einen längeren Zeitraum leer. Da das bisherige Feuerwehrgerätehaus unbedingt verändert werden musste, folgte der Entschluss, den geschlossenen Konsum im Erdgeschoss des Gebäudes erneut umzubauen. Das Obergeschoss blieb als Versammlungsraum erhalten. Mit dem Umbau hatte Skaup ein modernes und ordentliches Gerätehaus erhalten. Auch bei diesen Umbauarbeiten arbeiteten die Skauper Feuerwehrleute Hand-in-Hand und schafften sich neue und vor allem erforderliche Räume für ihre Feuerwehr.

Das der Tragkraftspritzenanhänger für unsere gewachsene und gut aufgestellte Feuerwehr nicht mehr ausreichend ist, haben die damaligen Wehrleiter bei der Gemeindeverwaltung Skäßchen und später Zabeltitz stets angebracht. Es sollten noch viele Jahre vergehen, bis ein Feuerwehrfahrzeug in Skaup stationiert wird.

Der Generationswechsel

Die Skaupis sind sind ein ungewöhnlich junger Ort. Viele junge Leute leben mit ihren Familien im Dorf. Ein wichtiger Ausgangspunkt für unsere gut funktionierende Feuerwehr ist aber auch, dass wir jungen Menschen hier oder im  Umkreis unseren Wohnort und vor allem auch hier unsere berufliche Tätigkeit haben. Das ist ein großer Pluspunkt. Die junge Generation hat von ihren älteren Kameraden vieles gelernt und Erfahrungen und Ratschläge vermittelt bekommen. Ganz besonders hat es die Feuerwehr Skaup bemerkt, als im Jahr 2006 in der Wehrleitung ein Generationswechsel eingetreten ist.
Die jungen Leute kamen mit neuen Ideen und Vorstellungen. Und vor allem der Kamerad Werner Neumann hat die jungen Leute unterstützt und ihre Ideen mit vertreten.

Weiterentwicklung und Engagement

Im Jahr 2006 war es dann endlich soweit, als wir März eine Fahrzeugwehr wurden. Unser Feuerwehrauto wurde gekauft und die Räume der Feuerwehr wurden neu eingerichtet. Es handelt sich um ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit 1000l Wassertank und Platz für 8 Kameraden. Das Fahrzeug wurde in Eigenregie instandgesetzt und mit moderner Einsatztechnik bis heute bestückt.
Ständig bildeten sich unsere Kameraden bei Schulungen und Qualifikationen des Landkreises weiter und auch zahlreiche Kameraden absolvierten eine Ausbildung an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Narth.
Unsere Kameraden verfügen über moderne Technik, moderne Ausstattung und vor allem über eine umfassende und den Ansprüchen gerechte Ausbildung – angefangen vom Kettensägenlehrgang, weiter über die Ausbildung als  Maschinist, Zugführer bis hin zum Atemschutzgeräteträger.

Unsere Wehr kann eine Tagesbereitschaft gewährleisten. Deshalb ist die Skauper Wehr oft auch die erste, die Großenhain im Bedarfsfall nachfordert.
Unsere Feuerwehr war natürlich auch bei den verschiedenen Unwettereinsätzen in den letzten Jahren stets einsatzbereit und aktiv im Einsatz. So kam es in den Jahren 2002, 2010 und 2013 zu den furchtbaren Hochwassereinsätzen und im Jahr 2010 zusätzlich zu weiteren Katastropheneinsätzen, den der Tornado im Mai 2010 über dem Stadtgebiet Großenhain angerichtet hat.

Mit der Eingemeindung zum 1. Januar 2010 wurden auch die Skauper "Städter" und somit in die Stadt Großenhain eingemeindet, nachdem mehrheitlich die Bürger der gesamten Gemeinde Zabeltitz dies über ein Bürgerbegehren entschieden haben.

Es ging reibungslos vor sich und die Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr (FFw) Großenhain gestaltete sich von Anfang an konstruktiv und voller Respekt.
Wie bereits erwähnt, hat die Skauper Feuerwehr bei verschiedenen Einsätzen ihre Zuverlässigkeit, ihr Können und Vertrauen unter Beweis gestellt und in den Kameraden der Großenhainer FFw sowie in den Verantwortlichen für die Großenhainer FFw gute Partner gewonnen.

Mit dem vorliegenden Brandschutzbedarfsplan im Jahr 2013 hat die Stadtverwaltung Großenhain eine wichtige Grundlage für die Entwicklung der Feuerwehr und damit eine gute Arbeitsgrundlage geschaffen. Dafür sprechen wir unsere Anerkennung aus. Auch darin ist beschrieben, dass wir uns als Ortsfeuerwehr Skaup weiterentwickeln wollen und auch werden.
In diesem Jahr organisierte und feierte die Ortsfeuerwehr Skaup ihr 65 jähriges Bestehen an 3 Festtagen. Dabei kamen die Feierlichkeiten neben dem tollen Tages- und Abendprogrammen nicht zu kurz. Es fand auch ein Löschangriff der Feuerwehren aus dem Stadtgebiet statt.

Unsere Frauen unterstützen unsere Arbeit, haben Verständnis dafür, leiten und führen die Geschicke, wenn wir nicht anwesend sind und versorgen uns bei Feiern und gemütlichem Beisammensein.
Sie sind für unsere Familien da, wenn wir zum Einsatz sind und warten bis wir Skaupis vom Einsatz wieder zurück sind.

Dank unseren Frauen und deren Kindern wurde auf Eigeninitiative ein Spielplatz im Ort geschaffen. Sie waren es, die konsequent an unserem schönen Spielplatz festgehalten haben. Auf Initiative unserer Frauen und Kinder wurden sehr schöne Plakate zur Notwendigkeit des Spielplatzes gestaltet. Alle Muttis mit ihren Kindern haben sich beteiligt und sich beim Bürgermeister Herrn Müller einen Termin geben lassen, um mit dem schönen Plakat Herrn Müller für den  Spielplatzbau zu gewinnen und zu begeistern. Da Herr Müller damals nicht anwesend sein konnte, wurde mit dem Stadtbaudirektor Herrn Hönicke lange darüber gesprochen. Und dann stand fest, Skaup bekommt einen Spielplatz.
Alles hat sich gut entwickelt. Diese Baumaßnahme wurde von unseren Kameraden unterstützt, sodass der Spielplatz in seiner schönen Pracht neben dem alten Gerätehaus entstanden ist.

Wir können auch in den Jahren nach der Wende behaupten, dass die Skauper Feuerwehr mit weiblichem Nachwuchs ein besonders gutes Zeichen gesetzt hat.
Besonders stolz sind wir auf die Mitgliedschaft von unserer Kameradin Sophie Neumann. Feuerwehr in der Familie gelebt, selbst in der Jugendfeuerwehr Zabeltitz-Treugeböhla aktiv tätig gewesen und auf eigenen Wunsch ist Sophie nun Mitglied unserer Feuerwehr.

Richtig entschieden haben sich auch die Kameraden unserer Wehr, die in anderen Orten wohnhaft sind und auch den Einsatz unserer Wehr mit absichern.
Durch die Eingemeindung im Jahr 2010 in die Stadt Großenhain wurde auch unsere Ortsfeuerwehr erweitert, so wurden die 20 Kameraden der benachbarten Ortsfeuerwehr Uebigau angegliedert. Sie gehören nun zu uns und unserer monatlichen Dienstausbildung. Die Kameraden stehen in unserer Mitte und wir können uns auf euch verlassen.

Gemeinsam sind wir stark, so bewiesen es unsere Gründer und die heutige Generation...

Die Ortsfeuerwehr Skaup umfasst derzeit 44 aktive Einsatzkräfte und 9 Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung.

Übersicht unserer Wehrleiter

1948 – 1959                Erich Görlich
1960 – 1961                Helmut Schumann
1962 – 1967                Gottfried Hirsch
1968 – 1976                Heinz Hönicke  
1977 – 1985                Horst Rochow
1986 – 2006                Werner Neumann
2007 – 2010                Thomas Neumann
seit 2010                      Renè Schumann        

Verfasser: Ortswehrleitung Feuerwehr Skaup