Historie Ortsfeuerwehr Strauch

Gründung und Entwicklung

Feuerwehrfahne Freiwillige Feuerwehr Strauch

Die Ortsfeuerwehr Strauch wurde im Jahr 1905 gegründet.

Durch den damaligen Gemeinderat und der Feuerlöschordnung Rittergutsherrschaft wurde am 01.10.1905 eine Feuerlösch-Ordnung für den Feuerlöschverband der Gemeinde Strauch mit Rittergut Strauch verabschiedet. Diese wurde am 09.12.1905 durch die königliche Amtshauptmannschaft, gez. Dr. Uhlemann, genehmigt.

Feuerlöschordnung um 1906

Aus dem Inhalt:

I. Abschnitt

Verfassung des Verbandes

§ 1.
"Die Landgemeinde Strauch und das gleichnamige Rittergut vereinigen sich zu einem Feuerlöschverbande"

§ 2.
"Zweck dieses Verbandes ist die Bildung und Unterhaltung einer gemeinschaftlichen Pflichtfeuerwehr"




II. Abschnitt

Feuerlöschordnung

§ 1.

"Alle mänlichen Einwohner des Verbandes vom 17. bis 50. Lebensjahre haben der Pflichtfeuerwehr anzugehören, soweit nicht gesetzliche Befreiungsgründe vorliegen."

Anmerkung:
Diese Feuerlösch-Ordnung wurde erst im Jahr 2006 durch einen Straucher Bürger bei Aufräumarbeiten auf einem Dachboden gefunden. Damit ist das Gründungsdatum der Ortsfeuerwehr Strauch eindeutig nachweisbar.

Von 1905 - 1942 war in Strauch eine Handdruckspritze stationiert. Im 2. Weltkrieg im Jahr 1942 erhielt die Feuerwehr Strauch die erste Motorspritze, eine TS 8.
Nach dem 2. Weltkrieg musste die Feuerwehr neu aufgebaut werden und so sind 1945 die Kameraden Friedheim Richter, Günther Richter, Heinz Gutmann, Friedheim Prill und noch weitere Kameraden in die Feuerwehr Strauch eingetreten.
Der Wehrleiter nach diesem Krieg waren Kamerad Herbert Richter und später Kamerad Artur Weser.

Von 1959 - 1990 war Kamerad Otto Zieris unser langjähriger Wehrleiter. In dieser Zeit hat er das Bild der Straucher Wehr mit geprägt. So wurde zum Beispiel 1962 eine Frauengruppe der Feuerwehr Strauch gegründet, welche bis 1990 aktiv gewesen ist. Die Straucher Frauengruppe nahm auch an den Wettkämfen in der Disziplin "Löschangriff" teil. Diese Wettkämpfe wurden vom Wirkungsbereich Zabeltitz durchgefühert.

Um 1971 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Strauch ein neues Löschfahrzeug LF 8 TS8 LO, welches bis 2002 seine Dienste in unserer Wehr leistete.

Im Jahr 1972 erhielt unsere Wehr den Titel "Vorbildliche Feuerwehr", welcher mehrmals verteidigt wurde.

Die Freiwillige Feuerwehr Strauch gehörte damals dem Wirkungsbereich Zabeltitz an. Wirkungsbereichsleiter war Kamerad Roland Winkler. So wurden im Wirkungsbereich Wettkämpfe, Großübungen oder KfZ-Apelle durchgeführt, wo unsere Wehr immer vertreten war.

Strauch ist von einem großen Waldgebiet umgeben. Wenn zu DDR-Zeiten unsere sowjetischen Freunde im Wald zu einer Übung waren, war auf jeden Fall eine erhöhte Waldbrandgefahr gegeben und so entstanden auch einige Waldbrände.
Bei Waldbränden kam meist Hilfe von der Berufsfeuerwehr Großenhain oder die ortsansässige LPG half mit Güllefässern aus, welche ein Fassungsvermögen von 10.000 Liter Wasser hatten.
Auch das Fuhrunternehmen Gutsche mit seinen Milchtanks hat bei so manchen Brand unsere Feuerwehr mit Löschwasser unterstützt.

Der Neuanfang nach der Wiedervereinigung

Von 1991 - 1993 war die Stelle des Wehrleiters in unserer Wehr nicht besetzt. Kamerad Otto Zieris ist nach 31 jähriger Dienstzeit im Amt als Wehrleiter aus altersbedingten Gründen zurück getreten. Es konnte in dieser Zeit kein Kamerad gefunden werden, welcher das Wehrleiteramt übernehmen wollte.

Im Jahr 1994 erfolgte die Eingemeindung unserer Ortschaft zur Gemeinde Zabeltitz. Der dort gegründete Ortsfeuerwehrverband wurde durch Kamerad Roland Winkler geleitet. Ihm ist es zu verdanken, dass es unsere Wehr heute noch gibt. In meheren Sitzungen hat er es mit enormer Überzeugungsarbeit geschafft, jemanden für das Amt des Wehrleiters in unserer Wehr zu gewinnen. Im Januar 1994 fand erstmalig wieder eine Vollversammlung der Straucher Kameraden statt, wo Kamerad Rainer Wendler zum Ortswehrleiter einstimmig gewählt wurde. Seitdem ist auch in unserer Wehr viel geschehen.

Die Feuerwehr Strauch in den 90er Jahren

Von 1996 – 1999 haben wir unser jetziges Gerätehaus ausgebaut. Unsere Kameraden haben mit ca. 1500 freiwillige Stunden dazu geleistet.
Aber auch die älteren Kameraden werden sich daran erinnern, als zu DDR-Zeiten das Gerätehaus an der Gaststätte Strauch umgebaut wurde. Dort musste die Decke vom Saal umgebaut werden, damit das Löschgruppenfahrzeug im darunter liegenden Gerätehaus hinein passte. Dabei wurden durch die Kameraden NAW-Stunden geleistet.

Im Jahr 1996 erhielt die Ortsfeuerwehr Strauch einen hydraulischen Rettungssatz mit Schere und Spreizer.

Schon seit vielen Jahren verbindet uns die Freundschaft zu unserer Nachbarwehr Hirschfeld. Obwohl Hirschfeld im Land Brandenburg liegt, werden die Kontakte zu den dort ansässigen Kameraden gepflegt. Mitten im Wald verläuft die Landesgrenze zwischen Sachsen und Brandenburg. Und so können wir bei einem Ernstfall gut zusammenarbeiten.

Die Modernisierung unserer Wehr

Im Jahr 2002 erhielten wir von der Hirschfelder Wehr ein dort ausgesondertes Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 IFA W50. Es war schon lange der Wunsch der Straucher Kameraden, ein Tanklöschfahrzeug zu besitzen, um Waldbrände und andere Brände schnell zu löschen. Damit stehen uns nun 2000 Liter Wasser zur Verfügung

Im Jahr 2009 trat Kamerad Rainer Wendler von seinem Amt als Ortswehrleiter zurück. Aufgrund seiner in 15 Jahren bei den Kameraden anerkannte geleistete Arbeit wurde er am 25. März 2011 mit dem Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes Meißen e.V. ausgezeichnet.

Im Januar 2010 übernahm Kamerad Michael Deul kommissarisch das Amt des Ortswehrleiters. In dieser Funktion wurde er am 25.03.2011 auf der Jahreshauptversammlung durch die Kameraden der Ortsfeuerwehr Strauch einstimmig für weitere 5 Jahre gewählt.

Am 17.11.2012 wurde in der Ortsfeuerwehr Strauch ein neues Löschgruppenfahrzeug LF10 der Firma Iveco Magirus in Dienst gestellt.

Unser neues Gerätehaus

Am 4. November 2011 haben die Kameraden den Geschäftsbereichsleiter Bau und den ehemaligen Stadtwehrleiter Heiko Grunitz zu einem Dienst nach Strauch eingeladen, damit sie sich ein Bild von den beschwerlichen Bedingungen machen konnten, unter denen die theoretische Ausbildung in der Wehr abgehalten werden musste. Bis 1999 wurde dafür eine Garage am Gasthof „Zum Strauch“ genutzt. Danach zogen die Kameraden in das jetzige Bestandsgebäude um. Erfreulicherweise traten ständig neue Kameraden der Ortsfeuerwehr Strauch bei, besonders aus dem Jugendclub Strauch e.V. konnten Jugendliche für dieses Ehrenamt begeistert werden.

Der Platz im Gerätehaus reichte vorn und hinten nicht mehr aus. Eine Sanierung des Gebäudes, sowie der Neubau einer Fahrzeughalle mit zwei Stellplätzen waren folglich unumgänglich. In seiner Sitzung vom 23. Mai 2012 fasste der Stadtrat von Großenhain einen Grundsatzbeschluss zur Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses im Ortsteil Strauch. Die Notwendigkeit dafür ist in der Beschlussvorlage ausführlich dargestellt worden.

Mit der Umsetzung der Baumaßnahmen wird den im Brandschutzbedarfsplan der Stadt Großenhain ausgewiesenen baulichen Notwendigkeiten am Standort Strauch entsprochen.

Der Gesamtaufwand für Umbau und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses gemäß Kostenberechnung nach DIN 276 belief sich auf insgesamt 505.000 EUR. Die Planung übernahm das Architekturbüro Volker Partzsch aus Ebersbach. Für diese Maßnahme konnte die Stadt Großenhain mit einer Förderung, gemäß den Richtlinien des Sächsischen Staatsministeriums des Inneren, mit einem Festbetrag in Höhe von 235.000 EUR rechnen. Am 24. September 2013 erfolgte der Spatenstich und schon am 11. Dezember war Richtfest.

Am 21. Juni 2014 wurde in einem festlichen Akt mit Gastwehren aus Hirschfeld, Weißig a.R., Bauda, Skaup, Zabeltitz/Treugeböhla, Strauch/Eifel und unter Beisein von Landrat Arndt Steinbach durch den Oberbürgermeister Burghardt Müller das Gebäude mit neuer Fahrzeughalle seiner Bestimmung übergeben. 

Die Ortsfeuerwehr Strauch umfasst derzeit 34 aktive Einsatzkräfte und 18 Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung.

Verfasser: Ortswehrleitung Feuerwehr Strauch